Der Haas Effekt

Die menschliche Wahrnehmung betreffend der Herkunft eines Tons wird durch diejenige Schallquelle bestimmt, von welcher die erste Schallfront beim Zuhörer eintrifft.

Falls der gleiche Ton zusätzlich mit maximal 5 ms Verzögerung von einer zweiten Quelle kommt (z.B. Stützlautsprecher), dann ortet der Zuhörer die Schallquelle an einer Position zwischen der Bühne und den Stützlautsprechern.

Sobald jedoch der Schall der zweiten Quelle innerhalb von 5 ms bis 35 ms nach der ersten Front eintrifft, dann verschwindet diese „verschobene“ Wahrnehmung, das bedeutet die empfundene Position der Schallquelle stimmt mit der ersten eintreffenden Schallfront überein.

Sollte der Sound von den Stützlautsprechern jedoch mit einer Verzögerung von über 35 ms eintreffen, dann wird dies als Echo empfunden, d.h. der Zuhörer nimmt zwei getrennte Schallquellen wahr, nämlich die Bühnenanlage und die Stützlautsprecher.

Folglich erlaubt eine um 5 ms bis 35 ms verzögerte Soundwiedergabe über Stützlautsprecher (empfohlener Richtwert: 15 ms) die Beschallung von entfernteren Bereichen im Zuhörerraum, ohne das Sounderlebnis zu beeinträchtigen.

Diese bemerkenswerte Konstellation ist als Haas Effekt bekannt.

In der folgenden Aufnahme wurde der linke Kanal um 3 ms verzögert. Die rechte Seite wird als Schallquelle empfunden.

 

play  Anpassen mit 3ms Pegel Haas
(Am besten mit Kopfhörer anhören)